Der Flughafen

Berlin-Tempelhof soll lebendiges UNESCO Weltkulturerbe

werden

Zeitzeugenberichte

1960er Jahre

Reise ins Bundesgebiet, Teil I - Automatiktüren

Es war in den frühen 60zigern, als mein Vater zum Erhalt seiner Arbeitskraft vom damals noch motivierten Rentenversicherungsträger nach Bad Kissingen entsandt wurde.

Mein Vater, vom Regime des heute nicht mehr existierenden Nachbarstaates bis kurz vor dem Mauerbau arg gebeutelt, hatte auch zu diesem Zeitpunkt kein Vertrauen zum Transitabkommen sowie seinen Bestimmungen zur Durchreise und zog es vor seine Reise mit dem Flugzeug anzutreten.

Damals noch bezahlbar, gönnte sich mein Erzeuger ein Taxi, welches ihn direkt vor die Haupthalle des Flughafens Tempelhof bringen sollte. Aus den Erzählungen weiß ich, das der Droschkenkutscher meinem Vater die Koffer noch aus dem gleichnamigen Raum holte und ihm freundlich überreichte.

Was jetzt geschah, ist das was mir als erstes zum Flughafen einfällt: Mein Vater wollte gerade die Koffer abstellen, als sich wie von Geisterhand die schweren Glastüren öffneten und ihm den Weg für seinen Reiseantritt ebneten. Noch nie zu vor hatte mein Vater so etwas erlebt. Diese "Erscheinung" war jahrelang Gesprächsthema bei unzähligen Familienfeiern und dadurch mir so im Gedächtnis, das der zweite Teil meiner Geschichte auch damit beginnt.


Bericht von: Ottmar W. Lehmann, Berlin

zum Teil II